Oh Mann, was ich in letzter Zeit
alles Schönes erleben darf.
Und dass Andrè Rieu nochmal dazu gehört,
hätte ich auch nicht gedacht.

Entweder gleich… oder das schöne Gefühl ist verflogen

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaEigentlich wartet ein Berg Arbeit für mein entstehendes Album auf mich. Aber ich möchte heut erstmal unbedingt alles aufschreiben, was ich gestern Abend gedacht, gefühlt und erlebt habe, sonst verfliegt es und mein Blog bleibt leer. Und das wär schade, denn es ist mir ein Bedürfnis, meine Erlebnisse dieser Art mit Euch zu teilen. Außerdem durchlebe ich´s beim Schreiben noch einmal und genieße also doppelt.

So kam das

Meine Schwester war vergangenes Jahr zu einer Show in der Mercedes Benz Arena in Berlin. Gleich danach rief sie mich an und meinte: Ich hab hier Plakate gesehen, André Rieu ist im Februar hier. Wollen wir nicht unserer Mami das zum Geburtstag schenken?

Das Thema stand schon einmal im Raum und ich habe es abgewählt, weil ich dachte: Berlin… Mercedes Benz Arena… alles so riesig. Viel zu viele Menschen und dann sieht man doch auch wenig, wenn man nicht direkt vor der Bühne sitzt. Ich fand ewig viele Gründe dagegen und konnte mir nicht vorstellen, dass meiner Mama das gefallen würde. Aber was weiß ich schon von den Dingen die meine Mama mag und will. Lach.

Erneut das Thema auf meinem Tisch

Ich sag zu meiner Schwester, okay, ich schau mal ob es noch Karten gibt. Gibt es. Doch ich bin unsicher. Ist das wirklich das Richtige? Ich meine so eine Karte kostet um die 100,00 €. Ist nicht mal so eben leichten Herzens gekauft. Ich zögere und irgendwann beschließe ich, sie einfach zu fragen. Pfeiff auf Überraschung, ich will wissen, ob das passt. Und wenn ja, dann kann sie sich darauf freuen. Also ruf ich Mami an und frage, was sie davon hält. Ihre Freude über diese Idee springt mir durchs Telefon so dermaßen entgegen, dass es alle meine Zweifel ausräumt und ich beschließe: Wir machen das! Und ich fahre mit. Mein Schwesterlein, Mami und ich. Wir drei Weiber fahren nach Berlin zu André Rieu.

Ich war vor ungefähr 20 Jahren schon einmal dabei. Damals in Cottbus im Spreeauenpark mit meinem Tante Käthchen, Mami und ein paar Freunden. Das war im Sommer, draußen und es war toll. Und da ich Walzermusik liebe wächst auch bei mir die Freude. Auch wenn ich nicht so gern Großveranstaltungen besuche.

Vorbereitungen für unseren Ausflug

Ich google nach Restaurants, wo es Veganes zu essen gibt, was aber auch Mami und Conny schmecken sollte, checke die Parkmöglichkeit und mache einen Zeitplan. Um 16.00 Uhr will ich los, dann ist genug Zeit für alles.

Um 14.18 Uhr ruft mich mein Schwesterlein an. Als sie anfängt zu sprechen, denke ich erst: Oh hat sie sich gerade verschluckt oder einen Frosch im Hals? Dann wird mir klar, sie ist völlig krank. Innerhalb des Vormittags geht es ihr so schlecht, dass sie nicht mitkommen kann. Wie traurig! Eine kleine Seifenblase, in der wir drei sitzen und grinsend zu Walerklängen schunkeln, zerplatzt.

Umplanen

Mmh… aber was machen wir jetzt mit der Karte? Es gibt viele Optionen. Ich frage Freunde. Ist natürlich super spontan und kostenintensiv. Ich könnte die Karte auch verschenken, mir fallen gleich 2 Menschen ein, die ich gern dabei hätte, weil sie es absolut genießen würden. Oder ich stelle es in meinen WhatsApp Status. Man könnte aucz darauf spekulieren, dass vor der Arena Menschen sind die noch eine Karte abkaufen wollen. Ich ruf Mami an. Die sitzt gerade auf nem Zahnarztstuhl und weil ich so lange klingeln lasse, muss der Zahnarzt unterbrechen. Lach…  Sie sagt frag mal meine Freundin Bettina: Mach ich, aber Bettina steht überhaupt nicht auf Andre Rieu.

Mit wem passt es?

Mein Schatz guckt mich an, grinst und sagt: Neeee… ich bin raus. Okay, klar, den krieg ich da nicht mit hin. Mein Papa hatte die Option schon bei der Bestellung der Karten abgewählt. Er meint, ach den hab ich doch schon so oft im Fernsehen gesehen. Ich will da nicht mit. Dennoch ruf ich ihn an, erklär ihm die Situation und frage: Wenn ich keinen anderen finde der mitkommt, würdest Du dann mitfahren? Er sagt: ja na klar, dann komm ich mit. Okay. Ein Backup hab ich schon.

Ich lege auf. Überlege, wen ich fragen könnte, der richtig Bock drauf hätte. Und dann stell ich mir vor, mit wem „ich“ gern fahren würde. Irgendwie sehe ich vor mir das Bild von Mami, Papi und mir. Wir drei. Ich ruf meinen Papi nochmal an und sage ihm, dass ich einen Wunsch habe. Und zwar, dass wir drei fahren. Er lacht und sagt, naja gut, dann fahren wir drei. Das fühlt sich so rund an. Ach fein.

Es gibt so Tage

Um halb 5 bin ich vor der Haustür. Papi nimmt sei Nackenkissen mit, er will im Auto noch ein bisschen schlummern. Mami erzählt mir von ihrem verrückten Tag. Erst eine gesperrte Straße auf dem Weg zum Arzt. Wegen eines Unfalls, bei dem sie die Verunfallte kennt. Dann war ihre Autobatterie leer. Da stand sie nun im strömenden Regen und konnte nicht ins Auto einsteigen, weil die Tür nicht mehr aufging. Dann der Anruf, dass Conny nicht mit kann und später merkt sie, dass sie ihre Brille hat beim Zahnarzt liegen lassen. „Aber im Konzert brauch ich ja nicht lesen, nur hören“, meint sie. So süß. Also auf nach Berlin, leider ohne Conny und ohne Brille, dafür mit Papi und positiven Gedanken, dass jetzt alles glatt läuft und wir einen schönen Abend haben werden.

Berliner Flair

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaWir gehen vorher bei „Dean & David“ essen, das ist ein Schnellrestaurant mit Bowls und Sandwiches. Ich muss schmunzeln. Ich glaube alle Besucher der reiferen Generation, die heute dort essen, wollen danach zu André Rieu. Am Nachbartisch sitzt ein Pärchen aus der Nähe von Bielefeld, die unserer Theorie zustimmen. Meine Eltern und ich beobachten das Großstadtflair, mümmeln unsere Bowls und sind entspannt, weil wir uns hier gerade miteinander gut fühlen. Wir sind gut angekommen, wissen wo wir sind, wo wir hin wollen und es schmeckt.

Ist ja auch echt genial dieses Areal um die Mercedes Benz Arena. Parkhaus, verschiedene Restaurants, kurze Wege und viel Personal, um einen reibungslosen Ablauf so einer Eventreise zu gewährleisten.

Wer informiert ist, spart sich Wege… und Geld

Vor der Arena spricht mich auch gleich eine Taschenkontrolleurin an, meine Tasche sei zu groß. Sie darf nicht größer als A4 sein. Da hilft auch nicht, dass sie nur 2 cm größer ist und auch nicht, dass ich meine fast leere Tasche zusammenrolle und in Mamis kleine Tasche stopfe. Ich muss sie rausholen und dann zu einem Taschencontainer bringen. Wer jetzt genau wie ich denkt, was…? Ich muss sie in einen Container werfen?…, der liegt falsch. Es ist eine Abgabestelle für zu große Taschen, die man für 5 Euro dann dort deponieren kann. Tja wer informiert ist, der spart Geld. Aber was solls. Ich trag´s mit Humor, weise meine Ellies an, sich nicht vom Fleck zu rühren bis ich wieder da bin und nachdem ich meine Tasche deponiert habe, betreten wir eine der größten Multifunktionsarenen der Welt.

Fast wie verreisen – halt nur für einen Abend

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaEs ist ein bisschen wie auf einem Flughafen. Taschenkontrolle, Metalldetektordurchlauf, Toilettensuche und dann Schilder studieren, wo man seinen Platz findet. Wir schlagen uns tapfer durch. Zum Glück sind wir satt, brauchen nichts mehr von den Snackständen und finden auch sofort unsere Plätze. Mein Papa ist begeistert. Er guckt lieber von oben nach unten statt andersrum. Die Plätze sind so gestaffelt, dass keiner im Blickfeld sitzt. Wir können die Leinwand noch gut sehen, wenn auch die Bühne ein wenig winzig ist von hier oben. Ich bin total geflasht von der Weite dieser Halle, aber auch von der Struktur und Übersichtlichkeit. Hier passen 17.000 Menschen rein. Aber ich hatte nicht einmal das Gefühl von Gedränge oder Wuhling. Alles echt entspannt und übersichtlich. Yeah und Rolltreppen.

Punkt 20.00 Uhr ertönen Fanfarenklänge und das Orchester um André Rieu marschiert durch das Publikum zur Bühne. Ich hab Gänsehaut. Märsche sind jetzt nicht meine Lieblingsstücke, aber es passt. Wenn ich besonders berührt bin, dann beginnen bei mir die Tränen zu steigen. Ich lass sie einfach kommen und freue mich über diese Rührung. Das geht mir ein paar Mal so an diesem Abend.

Gute Unterhaltung

Und dieser Mensch da, dieser André Rieu. Er ist sympathisch, witzig, charmant. Er hat einfach einen Draht zu seinem Publikum, holt es von der ersten Sekunde an ab und nimmt es mit in eine kitschig bonbonfarbene Bubble. Und was soll ich sagen. Ich gehe voll mit und genieße es. Ich lass mich einfangen von der Musik, der Atmosphäre, der Moderation, der Show seines Orchesters. Welche nicht nur daraus besteht, perfekt zusammen zu spielen, sondern aus festlicher Kleidung, passenden Bewegungen, vielfältigen Stimmen und Stimmungen, Geschichten und kleinen schauspielerischen Eskapaden, die man vor allem auf den Leinwänden sehen kann. Mögen sie einstudiert sein, tausendmal gemacht, sie wirken herzlich und nicht gestellt.

Das Publikum lacht, singt, geht in die Kommunikation. Es ist wohltuend zu beobachten, wie diese Show funktioniert. Ich analysiere gern. Doch ich hör schnell auf damit, denn es ist alles so wie es sein soll. Dieser Mann und sein Orchester, sie können es einfach. Menschen unterhalten.

Lasst die Schubladen zu

Gerade habe ich mit meinem lieben Liedermacherkollegen Christof Kluge darüber ausgetauscht, dass (keine Ahnung ob das nur in Deutschland so ist) viele Menschen eine Trennung von Musikstilen vollziehen. Ernste Musik, Unterhaltungsmusik, Schlager, Liedermacher, Volksmusik, etc. Und die eine Sparte will mit der anderen nicht unbedingt was zu tun haben. Das ist wirklich schade. Ich ertappe mich ja auch immer wieder dabei, dass ich es nicht mag, wenn man mich dem Schlager zuordnet.

Was ist gute Musik

Dabei hat der Schlager was ganz Beseelendes. Wenn ich Discofox tanze, dann liebe ich Schlager. Was sind wir damals mit meinem Freund Rocco (dem Kapitän des Cottbuser Hafenbüros) über die Tanzfläche geschwebt, zu Roland Kaiser, Ibo und Co. Und heute erfahre ich eine abwertende Haltung gegenüber dieser Musik von Menschen, die „Anspruchsvolleres“ hören oder machen. Dabei vergessen wir, dass Musik doch universell, individuell ist und sein sollte. So findet jeder etwas was ihn trägt oder begleitet. Und wie anmaßend scheint es auch, Menschen nach ihrem Musikgeschmack zu beurteilen. Jeder braucht etwas anderes für seine Seligkeit. Der eine entspannt bei Klassik, ein anderer reagiert sich ab bei Metal und Growling, manche lenken sich gern ab mit Schlager oder reflektieren und sinnieren bei Chansons, leben Gemeinschaft beim Tango und Salsa oder schwingen mit bei Volksmusik. Das was man gerade braucht, um sich besser zu fühlen. Wer darf behaupten, was „besser“ oder werthaltiger wäre?

Ich denke sehr oft darüber nach, aus meinem eigenen Kontext heraus. Wie werthaltig ist welche Musik. Was ist die bessere Musik und ich komme zu dem Entschluss, dass es das für mich nicht mehr gibt. Musik ist Musik und ihr Wert liegt im Genuss des Hörers.

Mitreißende Stimmung

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaAls die ersten Walzerklänge an diesem Abend erklingen, schunkeln die Reihen unter und vor mir. Ich schunkle unweigerlich mit und wieder kommen mir Tränen, weil ich von Glückseligkeit umgeben bin.

Diese Musik stiftet Frieden. Was braucht es gerade mehr? Ich denke kurz an unsere Walzernacht in Cottbus, bei der ich das ähnlich empfunden habe. Dann versinke ich wieder im Hin- und Herwiegen mit meinen beiden Eltern an meiner Seite im Hier und Jetzt. Gebe mich dieser Stimmung hin und es kommt noch dicker. Ich klatsche mit…. ich … die klatschen ganz furchtbar findet.

Ja, lasst es uns gern kitschig nennen.I st mir völlig Rille, wer es wie bezeichnet. Es wirkt. Es wirkt verzaubernd und beseelend. Und so erfrischend. Eine Abwechslung, die ich nicht erwartet hätte. André Rieu und sein Orchester verbinden verschiedenste Musikstile zu einem großen Event. Nix mit nur Schunkelstimmung den ganzen Abend. Mir ist es tatsächlich etwas zu wenig Walzerschnulz, denn ich liebe Walzer. Aber es gibt so viel anderes schönes zu hören und zu sehen, dass ich es nicht bemängeln kann oder will.

Drauf einlassen

Apropos schön. Da gibt es Dinge… mmhh.. die nicht wirklich schön für mich sind. Z.B. Dudelsacktöne…. Grrrr….. Und heute Abend marschiert gleich ein ganzes Dudelsackorchester (die Berlin Police Pipe Band) durch die Halle. Ich bin kurz etwas distanziert gegenüber dieses Aufmarsches und dann stelle ich fest, dass das in dieser Formation echt interessant klingt und in Verbindung mit dem André Rieu Orchester auch gar nicht so weh tut in meinen Ohren. Papi meint, er ist auch kein Fan von Dudelsäcken, aber er findet´s gut.

Auch etwas was nicht so mein Fall ist, sind Sopranistinnen die Arien schmettern. Piekst immer so in meinen Ohren. Hier gibt es jedoch einige, die auch echt schön sanft singen, so dass es eben nicht piekst. Bemerkenswert sind auch die Backgroundsängerinnen, die so nach und nach auch solo singen und zeigen dürfen, was für krasse Stimmen sie haben. Irre! Wie gesagt nicht immer angenehm für mich aber unglaublich klar und kraft- und kunstvoll.

Mami und Papi kennen sich aus

Ich werde ständig überrascht, wie gut meine Eltern Bescheid wissen… lach. Über die Klarinettistin im blauen Kleid, die immer Quatsch macht. Dass da sonst eine Pianistin am Klavier sitzt und welche Anmoderation sie von Herrn Rieu schon kennen und was er sonst immer noch so im Fernsehen macht. Herrlich!

Eintauchen und wegtauchen wollen

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaPapi ist fasziniert von dem Zusammenspiel aller Akteure. Außerdem bestaunt er als Bauschlosser den Bau der Mercedes Benz Arena. Zählt die Blöcke, um sich zu vergewissern, dass hier wirklich 17.000 Menschen Platz hätten. Bei der Zählung der Einzelsitzplätze gibt er auf und konzentriert sich dann doch wieder lieber auf die Musik. So wie meine Mami. Die summt und klatscht mit und ist voll drin. Bis auf einmal, bei einer sehr lauten Darbietung.

Als ein Gospelchor die Bühne betritt (oder stürmt, wie man es nimmt) Da drück es uns ganz schön in unsere Sitze, denn die Lautstärke begibt sich in einen für uns grenzwertigen Bereich. Gospel ist total cool. Das Temperament des Chores heizt ein, aaaber… heut und hier ist es ein bisschen anstrengend. Für unsere Verhältnisse. Meiner Mami, die ein Barometer für Wohlfühlatmosphäre ist, sehe ich an, dass sie gerade nicht genießen kann, was da passiert. Hammergeile Stimmen, die jedoch leider mehr kreischen und schreien als singen.

Eine Gospelsängerin lässt im dritten Song auch mal sanfte Töne raus…. Boah… Gänsehaut! Genau meins! Ich schwebe in diesem Klang mit, aber gleich danach wieder volle Banane Stimmvolumpräsentation. Ein bisschen „too much“ für mich, es überreizt meine Aufnahmekapazitäten. Ich atme auf, als es nach 2 Zugaben endlich wieder sanfter wird und staune, dass sich mein Papi nicht beschwert, sondern dennoch interessiert zuguckt. Bei Mami ist es da schon kritischer mit dem Interesse über das Wohlgefühl hinaus. Aber das restliche Publikum scheint es geil zu finden. Na ist doch schön.

Zufriedenheit auf ganzer Linie

Selbst die Tatsache, dass es auch Abschnitte im Programm gibt, die ich kritisch betrachte und in die ich nicht eintauche, ändert nichts daran, dass ich das was hier passiert, großartig finde. So viel Abwechslung an einem Abend hab ich nicht erwartet. Diese Mischung aus kunstvoller Musik, aus schwungvollen volksnahen Stücken. Die verschiedenen Musikstile und Instrumente, so viele individuelle Sänger und Sängerinnen, die Moderation, der Humor. Ich fühle mich wahnsinnig gut unterhalten. Ich erwische mich dabei, wie ich mich freue, bekannte Melodien zu hören, wo ich doch sonst gern neuen Input suche und inspiriert werden will. Heut bin ich einfach nur genießendes Publikum. Ein absolut zufriedenes Publikum, was bei mir nicht leicht ist.

Keine Ende in Hörweite

Zum Konzert von André Rieu in der Mercedes Benz ArenaInsgeheim denk ich, jetzt wär es mal wieder Zeit für einen Walzer. Und höre da…. Es geschieht. Und zwar wie in meiner Erinnerung an damals im Spreeauenpark mit Tanzeinlage. Die Leute tanzen in den Gängen und vor der Bühne. Seligkeit breitet sich aus. Ich nehme meine beiden Ellies in den Arm und wiege mich mit ihnen zur Musik. André Rieu kündigt das Ende des Abends an. Das Publikum hält gegen.

Normalerweise gehe ich gern während der Zugabe. Heute, bei diesem Konzert von André Rieu, hält mich irgendwas zurück. Am Ende weiß ich es. Wäre ich gegangen, hätte ich noch ganz viel Schönes verpasst. Was genau verrate ich nicht 😉

Auch wenn die Zugabe geplant und einkalkuliert sein mag. Sie war wie ein kleines extra Konzert. Kein Abspeisen mit einem Stück, was schonmal gespielt wurde. Kein, na gut, wir machen noch eins. Es war ein zweites und drittes und viertes  Sahnehäubchen auf dem Doppeltopping der Entertainmentbombe. Die Leute baten darum, sie bekamen es in Form von noch mehr Abwechslung aus der Welt der Musik. Zum Tanzen, zum Mitsingen, zum Miteinander schwingen, zum Glücklichsein.

Glücklich nach Hause

Mein Handyakku ist leer. Hab so viel gefilmt. Ich schneid aber nur was kleines zusammen, für einen Einblick. Den Rest empfehle ich, live zu erleben. Zum Glück hat Papi sein Handy dabei, sonst hab ich kein Navi für den Heimweg. Auf dem Rückweg bestaunen wir,wie auf dem Hinweg, das Berliner Leben. Die Großstadt und das Flair, in dem wir niemals leben möchten und sind dankbar für die Technik, die uns hierher und wieder nach Hause führt.

Hier ein kleiner Video- Einblick in den Abend:

Heute lass ich alles Revue passieren. Es war einfach alles schön. Nicht nur André Rieu mit seinem Orchester und der Musik. Auch wie wir drei durch Berlin gestromert sind. Wie kommen wir aus dem Parkhaus, wo geht´s zum Restaurant? Dann in die Arena, wo sind unsere Plätze, wo die Toiletten. Wir zogen herum wie ein paar weltfremde Dörfler in der Großstadt und mussten immer wieder lachen, wie unmodern wir doch sind. Mich hat es total berührt, zu sehen wie meine Mami in die Musik eintaucht, wie sie mitklatscht und mitsummt. Wie mein Papi, der eigentlich gar nicht mitwollte sich hat mitreißen lassen, wie interessiert er war an allem und wie wir drei da sitzen und einfach so frei und voller Freude sind.

Und während ich das schreibe laufen mir die Tränen, weil ich weiß dass es irgendwann nicht mehr so sein wird. Und deshalb bin ich einmal mehr dankbar, dass wir die Dinge einfach tun. Kleine Wünsche erfüllen, miteinander sein und das Glück genießen.