Wie sollte ein Geburtstag sein?
Keine Ahnung wie „ein“ Geburtstag sein sollte.
Ich weiß nur wie meiner sein sollte.

Clara im SpreewaldIch feiere diesen Tag total gern. Schon seit einigen Jahren schaffe ich es, ihn so zu gestalten wie ich mir das vorstelle. Bis auf 2018. Da waren wir ausgerechnet an diesem Tag zur Feier des 100. Geburtstages von Artur Brauner eingeladen. Da habe ich mich drauf eingelassen, mal nicht nach meinem Gefühl zu feiern. Tja… und mir wurde klar, dass ich das nicht mehr möchte. Es ist für mich so viel wertvoller, an meinem Geburtstag mit der Familie und Freunden zusammen zu sein, als mit hunderten Promis aus der Schauspielbranche, die man nicht persönlich kennt und die mich erst recht nicht kennen.

Tolles Event – nicht so tolles Datum

Der Abend an sich war eine große Sache und ein tolles Event. Wir haben uns auch über die Einladung gefreut, denn wir sind ja super gern unter Menschen, lernen neue Kreise kennen und genießen Events, die nicht alltäglich sind. Alice Brauner, die Tochter des Filmproduzenten Arthur Brauner (der inzwischen leider nicht mehr lebt) ist eine befreundete Kundin von meinem Schatz und wir hatten vorher schon einige Einladungen zu besonderen Anlässen nicht angenommen. Also sind wir diesmal in feiner Pelle (Dresscode Hollywood) nach Berlin gefahren, um Geburtstag zu feiern. Zwar nicht meinen, aber egal. Man kann ja auch mal offen sein für Neues ;-).

Dabei aber irgendwie auch nicht

Und dann kann man entscheiden, ob es gut ist. Ich kann sagen, wir hatten einerseits Spaß, aber ich hab mich auch inmitten der vielen Menschen, unter anderem Promis wie Mario Adorf, irgendwie allein gefühlt und meine Familie vermisst. Außerdem ist es ein blödes Gefühl, wenn man auf der einen Seite eingeladen ist und auf der anderen Seite doch nicht so dazu gehört. Wenn der Türsteher den Weg versperrt, weil man nicht das richtige Bändchen für die After Show Party am Arm hat. Echt nicht so angenehm. Besonders am Geburtstag. Aber ich ziehe meine Schlüsse daraus. Einer davon ist, wenn ich mal so weit bin und Events veranstalte, bei denen es eine After-Show-Party gibt, dann möchte ich, dass jeder der vorher beim offiziellen Teil dabei war, auch danach mitfeiern kann. Alles andere fühlt sich für mich nicht richtig an.

Ist Geburtstag wichtig?

Mit Freunden im SpreewaldMein Geburtstag ist gar nicht so wichtig, um von allen beglückwünscht, beschenkt und hofiert zu werden. Es ist mir eher unangenehm, wenn sich liebevolle Wünsche und Gratulationen auf diesen Tag konzentrieren. Ich selbst bin ja der größte Geburtstagsvergesser der Welt, weil mir an solche Tage denken müssen nicht gefällt. Ich denk halt lieber an Menschen wenn mein Herz das veranlasst und nicht der Kalender. Dennoch mag ich es sehr, diesen Tag nach meinem Gefühl zu gestalten. Und das heißt, Zusammensein mit der Familie und hin und wieder eine Party mit Freunden. Wobei Party bei uns echt nicht das ist, was andere vielleicht unter einer Party verstehen. Lach… Es ist ein Zusammensein mit Leckereien und Konversation. Es gab noch nie eine Party mit Ausschweifungen und Besäufnissen oder Ähnlichem, was ich persönlich sehr begrüße. Für andere mag das langweilig klingen, für mich ist das großartig.

Meinen 40.Geburtstag hab ich etwas größer gefeiert. An zwei Tagen. Einmal mit der Familie und einmal mit Freunden. Das war entspannter als alle auf einmal und ich hatte mehr Zeit für jeden. Die Crux bei großen Feiern ist, es kostet einfach viel mehr Vorbereitungszeit und am Tag selbst schafft man es meist nicht, alles entspannt wahrzunehmen und durchweg zu genießen.

Diesmal ganz klein

In diesem Jahr hab ich es aus dem Gefühl heraus ganz klein gehalten. Erstens weil ich durch Corona eh schon alles heruntergefahren habe, was Aktionen angeht und zweitens, weil mein Papi im Oktober seinen 80.Geburtstag feiern wird und da so einiges an Vorbereitungen ansteht. So, dass ich für mich nur das Bedürfnis hatte, einen gemütlichen Tag mit meiner Familie zu verbringen, statt groß zu feiern. Und da wir das viel zu selten machen, habe ich eine Kahnfahrt geplant mit vorherigem Mittagsessen und anschließendem Kaffeetrinken im Grünen bei meinem Bruder Andre in Leipe. Er hat dort ein traumhaft schönes Grundstück mitten im Spreewald und einen kleinen Kahn, in dem er uns an diesme Nahcmittag durch die Fliesse gestakt hat.

So geht Geburtstagfeiern

Und so wie ich es mir vorgestellt habe, ist es auch geworden. Ein Tag mit vielen wunderbaren Momenten. Entspannt, unspektakulär wundervoll … das Wetter hätte nicht passender sein können… die Stimmung war überaus harmonisch… keine Erwartungen…. kein Zeitstress… Wohlgefühl und liebevolles Miteinander. Und ich bin einfach nur dankbar. Und dass ich dabei 43 geworden bin, war nicht einmal ein Thema, denn es ist auch völlig egal. Ja die Fotos zeigen, dass die Jugend aus dem Gesicht verschwindet, aber nicht aus meinem Gefühl. Ich schaffe es mehr und mehr, einfach zu sein statt sein zu wollen und lerne die Dinge zu nehmen wie sie sind. Und dabei begegnet mir so viel Schönes, für dass ich unendlich dankbar bin.

Bewusst erinnern

Am Abend haben mein Schatz, Leni und ich uns einen Film von vor über 10 Jahren angeschaut. Mit Videosequenzen die ich damals gefilmt habe. Und da wurde mir bewusst, warum ich es immer wieder tu. Filmen und Fotografieren. Weil es mich daran erinnert, was für schöne Momente wir immer wieder erleben und erlebt haben. So vieles davon vergisst man. Und diese kleinen Videoausschnitte holen ganz viel nochmal ins Bewusstsein.  Deshalb hab ich mich diesmal auch gleich hingesetzt und das Video von diesem Tag zusammengeschnitten. Es gibt noch so viel Videomaterial, ich schaffe leider gar nicht, alles zeitnah zu schneiden, aber hin und wieder mache ich doch ein kleines Kapitel gleich fertig.

Feiern kann man immer, nicht nur am Geburtstag

In manchen Momenten denke ich drüber nach, wer noch alles in die Runde gepasst hätte und da gibt es Einige, denn mein bzw. unser Freundeskreis hat so viele tolle Menschen, mit denen es immer wieder ein so erfüllendes Erlebnis ist, Zeit zu verbringen. Zum Glück schaffen wir es, kleine Treffen immer wieder im Alltag unterzubringen. Zusammen zu kochen, sich im Herzwerk zusammen zu finden, miteinander am Feuer zu singen, Spieleabende, einfach mal einen Tag Wellness oder miteinander lernen und gelerntes üben. Es braucht zum Glück nicht immer einen Geburtstag, um Zeit miteinander zu verbringen und schöne Momente zu erleben.

Perfekter (Geburts-) Tag

Für meinen Geburtstag war die Runde genau so wie sie war perfekt und am wichtigsten war es für mich, meine Eltern bei mir zu haben. Wer weiß, wie oft ich das noch haben kann. Und natürlich meinen Schatz, ganz klar… lach… Ach naja.. mein Schwesterchen hat gefehlt… sie war leider zur Kur und konnte nicht dabei sein, das war schade. Ansonsten… bei mir blieben für diesen Tag, an dem meine Mami mich vor 43 Jahren zur Welt brachte keine Wünsche offen und ich danke einfach nur allen, dass es sie gibt, dass es uns gibt und wir uns haben.

Das Ding mit den Glückwünschen

Die anderen über 50 Nachrichten und Anrufe habe ich erst zwei Tage später beantwortet, weil ich am Tag selbst erstens im Funkloch war und zweitens die Momente mit meinen Gästen ohne Unterbrechungen erleben wollte. Nein andersrum. Ich wollte die Momente genießen und nicht die ganze Zeit am Telefon sein und das Funkloch hat das unterstützt. Lach…

Es ist sowieso schwierig, finde ich, mit den Glückwünschen. Auf der einen Seite ist es super schön, dass so viele Freunde und die Familie an einen denken und mich das wissen lassen und mich beglückwünschen wollen. Auf der anderen Seite konzentriert es sich so dermaßen, dass es auch in Stress ausarten kann. Ich selbst rufe (wenn ich mal dran denke) an einem Geburtstag eher nicht an, sondern schreibe oder sende eine Sprachnachricht, die man sich dann anschauen oder anhören kann, wenn man sich Zeit dafür nimmt.  Ich selbst hab es so sehr genossen, die 2 Tage danach alles in Ruhe wirken zu lassen und dann auch gleich darauf zu antworten. Statt zwischen Mittagessen und In-den-Kahn-steigen nur mit halbem Ohr und nicht präsent im „Hier- und Jetzt“ alles aufnehmen zu wollen. Das war wie 2 Tage Geburtstag haben, hihi.

Ach ja.. und ich hab so tolle Geschenke bekommen. Blumen in Töpfen, die lange bleiben, Erinnerungsfotos von den schönen Momenten des Tages, selbstgesammelten Tee, selbstgeerntetes Gemüse und Obst, Glückssocken und … gemeinsame Zeit… Wertvoll ohne Ende!!!!

So und nun kümmer ich mich um die Geburtstagfeier für meinen Papi. Das wird ne etwas größere Nummer und es gibt noch einiges zu tun.

Danke für alle Nachrichten und Wünsche… für alle schönen Momente… und wenn ich nicht an Euren Geburtstag denke, dann denkt Ihr bitte daran:

Ich bin der größte Geburtstagsvergesser der Welt
Weil mir an solche Tage denken müssen nicht gefällt
Hin und wieder denk ich einfach so an Dich
Nur am Geburtstag irgendwie nicht

Das ist ein Ding dass bei mir einfach nicht funktioniert
Ich habs auch schon mit nem Kalender ausprobiert
Der zeigt mir dann auch pünktlich das Ereignis an
Ich denk in dem Moment auch wirklich dran

Nur dann ist es plötzlich wieder viel zu spät
Weil mein Gedankenkarussell sich einfach weiter dreht
Geburtstag ist besonders – Geburtstag ist toll
Doch mein Kopf ist dafür leider immer viel zu voll

Es hat nichts damit zu tun
dass Du nicht wichtig bist
Nur damit dass mein Gefühl
Nicht an ein Datum gekoppelt ist…

 

Hier findet Ihr das Video und wenn Ihr wollt, schicke ich Euch auch genr den Song zu.