Huch… Der erste Advent kam so plötzlich,
ich war gar nicht vorbereitet.
Naja.. Das geht mir immer so, aber nicht im negativen Sinn. Ich bin wahrscheinlich schon öfter im “Jetzt”, was ich als großen Fortschritt betrachte.

 

Ich muss gerade mal schauen… Meinen letzten Weihnachtsblogartikel habe ich 2017 veröffentlicht. Na ich denke, 3 Jahre späte kann man mal wieder über Advent und Weihnachten schreiben.

Advent Advent, das zweite Licht brennt

Jetzt haben wir schon den 2. Advent. Wir haben sie zum Mittagessen eingeladen. Meine Eltern. Mami soll mal nicht für alle kochen, wir kochen für sie. Draußen sind ja alle Aktivitäten wegen der Pandemie heruntergefahren. Mich persönlich trifft es nur in meinem Job. Sämtliche Weihnachtsauftritte sind abgesagt. Null Einkommen. Nicht so gut. Aber mein Schatz rettet uns über die Zeit. Ich kann nicht beschreiben, wie dankbar ich dafür bin.

Menschlich hab ich kein Problem. Ich igel mich zur Weihnachtszeit gern ein, brauche keinen Trubel. Nur hin und wieder mag ich gehaltvolle Treffen mit schöner Kommunikation und gern Zeit mit meinen Eltern. Sie sind jetzt 78 und 80 und ich weiß nicht, wie viele Weihnachten wir noch miteinander haben werden. Ich möchte jeden gemeinsamen Moment bewusst erleben und genießen.

Klassisches Weihnachtsgedeck

Heute gibt es Ente. Das haben die Männer sich gewünscht. So ein richtiges deftiges Essen für am 2. Advent. Für mich gibt´s Möhren-Schoten Gemüse. Wenn ich darüber nachdenke wieviel Zeit so ein Essen in Anspruch nimmt und in wie wenigen Minuten es dann vorbei ist. Ineffizient würde ich sagen. Aber egal. Mein Schatz überwacht den Garprozess, meine Mami macht die Soße. Meinen Papi hab ich mit Kopfhörern vor den PC gesetzt und lasse ihn meine letzten Videos anschauen, die bei YouTube hochgeladen habe. Ich schnipple meine Möhren.

Wir essen. Es gibt kleine Verbesserungsanmerkungen für die Ente und Lobeshymnen für den Rotkohl. Danach gibt es ein paar Pfefferkuchen. Nicht selbstgemacht. Ich habe irgendwie jegliche Lust an weihnachtlichen Aktionen seit ein paar Jahren verloren. Ich überlege gerade wie es war, als ich die Dinge noch gemacht habe. Hatte ich wirklich Lust dazu oder hab ich es gemacht, weil man es eben so macht in der Weihnachtszeit? Ich kann mich nicht genau erinnern.

Innere Einkehr

Bei mir spielt sich diese besinnliche Zeit irgendwie nur in mir drin, in meinem Gefühl ab. Ich möchte gern ein paar Weihnachtsfilme schauen, Weihnachtsmusik hören und mitsingen. Die Stimmung aufsaugen und ruhig werden. Ich habe keine Lust auf große Deko. In unserer großen Wohnung müsste ich viel machen, damit man es wirklich bemerkt. Wir haben nur ein Gesteck auf dem Tisch, einen kleinen Kranz an der Tür und einen Weihnachtsmann auf dem Regal. In meinem letzten Weihnachtsblogartikel gibt es ein Video von 2014 wo ich noch das volle Programm gefahren habe.

Da könnt Ihr gern mal schauen: 2014 Weihnachten in Familie
Und 2017 hatten wir sogar noch einen Weihnachtsbaum: Unser Weihnachtsbaum
Wenn Ihr bis zum Ende schaut, gibt es auch was zu Lachen.

Gesteck auf dem TischWeihnachtsmann auf dem RegalKranz an der TürIch möchte seitdem keinen Weihnachtsbaum. Ein Grund wäre, ich mach da nicht mehr mit bei dem System des Anbaus, um sie dann für ein paar Tage oder Wochen in der Stube stehen zu haben und dann wegzuwerfen. Das spielt schon mit rein, aber das ist es nicht hauptsächlich. Es ist einfach kein Bedürfnis da, einen auszusuchen, nach Hause zu transportieren, ihn einzunorden, damit er gerade steht, zu schmücken und dann am Ende noch einmal umgekehrt. Lach. Ich suche nach dem Gefühl, welches das will, aber ich find es einfach nicht.

Plätzchen backen ist auch gerade nicht auf der Liste. Frag mich nicht wann und warum diese Lust darauf verloren gegangen ist. Ich weiß es nicht. Letztes Jahr haben wir uns mit Freunden auch gegenseitig Adventskalender gebaut und ausgetauscht, das habe ich in diesem Jahr auch an mir vorbeirauschen lassen. Da wir keine Kinder haben, entscheiden wir es einfach so für uns. Mit Kids wäre das mit Sicherheit anders. Mehr Deko, mehr Plätzchen backen, Geschenke basteln, Fenster bemalen, Weihnachtsbaum aufstellen usw.

Was ich an der Weihnachtszeit mag

Was mag ich eigentlich? Ich mag die Kälte, die diese Jahreszeit mit sich bringt und dass unsere Heizungen gut funktionieren. Ich mag das zeitige Dunkelwerden. Und ich mag die Kargheit der Natur und denke wieder über das Wunder nach, dass in ein paar Monaten die Pflanzen wieder anfangen werden zu blühen. Durch die Kälte mag ich es, mir fast jeden zweiten Tag eine heiße Schokolade zu machen. Yummi. Aus Dinkelmilch mit schwach entöltem Bio Kakao, eine Prise Kardamom, Zimt und etwas Maca Pulver für die Sämigkeit. Und dann genießen, daran erwärmen und freuen.

Ich hab mir Traubensaft geholt und werde den mit etwas Glühweingewürz zu einem Virgin-Lühli machen und genießen. Stolle, Plätzchen und sonstige Genüsse, die meines Empfindens nach nicht gut für meinen Körper sind, habe ich seit meiner Geschichte mit der Ess-Störung eh vom Speiseplan gestrichen. Und das nach mehrmaligem Check ohne Sehnsucht und Verbot, denn es schmeckt mir zum Glück gar nicht mehr.

Weihnachtsklänge

Ich habe mir eine Playlist mit Weihnachtsliedern erstellt die ich wirklich gern höre, ohne dass sie mich nerven. Das ist derzeit echt ein Problem. Mich nerven schnell zu überdrehte Musikstücke, zu viele Wiederholungen, die ganzen Rasseln (Schlittenschellen?) in den Christmas-Songs. Immer wieder die gleichen Lieder und die gleichen Inhalte, die mir etwas zu kitschig und eintönig sind. Die gleichen Worte wie Marzipan und Plätzchenduft etc. Die meisten Geschichten sind für mich nicht mehr wahr und ich sehne mich nach neuem Input. Leider gibt es da nicht so viel, aber ein wenig habe ich gefunden. Und ich habe es zum Anlass genommen, selbst ein paar Weihnachtslieder zu schreiben. Allerdings nicht für dieses Weihnachten. Habt Ihr Tipps für inhaltvolle, neue Weihnachtsmusik?

Was mag ich noch? Ich mag es, die Lichter überall an anderen Häusern leuchten zu sehen. Ich freu mich auf das einzige musikalische Event in diesem Jahr, einen Gottesdienst mit musikalischer Begleitung von mir. Da überlege ich gerade welche Lieder ich gezielt einbaue, die gerade ins Gefühl und zur Situation passen, statt wie sonst eine ganze Stunde oder länger stimmungsvolle Lieder in die Menschenmenge zu schmettern.

Ich mag die 2 Feiertage, in denen es so viel friedlicher und ruhiger ist als sonst. Und ich überlege, wie ich in diesem Jahr die Raunächte durchleben möchte. Nur mit Gedanken oder ganz ausführlich mit Aufschreiben und Verbrennen. Mal sehen.

Und Du so?

Ich muss gerade mal meinen Schatz fragen, was er am Advent und an Weihnachten mag, weil mir gerade gar nicht mehr einfällt. Er sagt, ihm gefällt, dass es mir so viel Spaß macht, mit ihm gemeinsam Weihnachtsfilme zu gucken und das Familiäre an solchen Tagen wie heut. Das ist schön.. Noch was? Nö. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir das familiäre Beisammensein nicht auf Weihnachten konzentrieren. Wir versuchen eigentlich das ganze Jahr über das zu leben, was man an Weihnachten so hervorhebt. Liebe… Herzen öffnen…schenken… Gemütlich miteinander sein… Vielleicht ist es deshalb für uns in genau dieser Zeit nicht so Besonders. Weil es fast immer  so ist.. gefühlt jedenfalls.

“Wir” sind uns einig

Okay.. Also passt das mit uns. Wir sind beide nicht so den weihnachtlichen Gepflogenheiten verfallen oder haben uns dem äußerlichen Weihnachtswahn verschrieben. Wir mögen es lieber simpel und ohne viel Aufwand. Man könnte es auch Bequemlichkeit nennen. Oder Pragmatismus? Oder Immunität gegen Weihnachtsgetue. Aber nicht gegen den Weihnachtszauber. Ich glaube auch an den Weihnachtsmann und heule immer vor Freude wenn in Filmen Kinder dem echten Weihnachtsmann begegnen.

Hier mal meine Weihnachtsfilmliste für Euch. Kitschig sind viele davon, aber hier find ich es erträglich und sympathisch kitschig. Die Liste mit den begonnenen und abgebrochenen Weihnachtsfilmen lass ich mal weg 😉 und auch die Beschreibungen, die könnt Ihr hinter dem Link nachlesen und schauen ob es was für Euch ist.

Liebe braucht keine Ferien

Meine schöne Bescherung

Über Weihnachten

Weihnachten zu Hause

Dash & Lilly

Zeit der Geheimnisse

Gerade habe ich noch geschaut: Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel…. Schöner Kinderkitsch (im positiven Sinne) und ja ich glaube an den Weihnachtsmann. Ich liebe Rentiere, Weihnachtselfen und Engel und all die Wesen drumherum… aber alles was ich über Weihnachten denke, weiß, fühle…. findet irgendwie eher introvertiert, statt funkelnd zelebriert statt. Nicht aus einem bestimmten Grund oder weil ich es anders machen möchte, ich folge einfach meinem Gefühl. Ich mag Advent und Weihnachten. Sogar sehr. Aber irgendwie nicht das was der Mensch so daraus macht.

Letztens gab es den ersten Schnee. Das hat mich total berührt. Riesige weiße Flocken schwebten zur Erde und ich musste einfach nur zuschauen und bin darin versunken.

Facebookpost vom Freitag, d. 04.12.2020:

Ich mag gerade diesen Wechsel zwischen sonnendurchschienenen Vorweihnachtstagen und wolkenbehangenem Adventshimmel… Er erweckt so unterschiedliche Gemütslagen. Und ich hatte ganz vergessen, was für ein Gefühl sich zeigt, beim Anblick des ersten Schnees… Dicke tanzende Flocken… unbeschreiblich schön… magisch.

Ich verfalle nicht oft winterlich vorweihnachtlichem Gefühlsdusel, aber gestern hat sie mich überrascht. Diese kindliche Faszination wenn Schneeflöckchen sich leise auf die Erde begeben und die Welt ein wenig stiller werden lassen. Ich hab es sehr genossen. Wie ging es Euch bei diesem Anblick?

Clara werden im AdventClara werden im AdventClara werden im AdventZurück zum 2. Advent mit Mami und Papi

Das Mittagessen ist vorbei. Wir sitzen am Tisch und reden ein bisschen. Plötzlich schreckt Papi hoch. Mensch…. Jetzt läuft doch Sport. Hast Du eine Fernsehzeitung hier? (was für´n Ding? Fernsehzeitung??) Ach ich hatte doch einen Zettel gemacht, wer wann dran ist, den hab ich vergessen. Er ist ganz aufgeregt. Scheint ihm wichtig zu sein Lach. Wir platzieren ihn in unserem Studio auf meinem Fernsehsessel vor unserer großen Leinwand und schalten ihm den Beamer ein. Adventskino für Papi. Das genießt er glaub ich. Mami verleiert die Augen. Spooort! Schon wieder Sport. Zu Hause läuft das auch ständig.

Mami bekommt die VR Brille von meinem Schatz auf den Kopf und kann sich virtuell im Kinderhaus Pusteblume umgucken. Danach wechseln wir ins Wohnzimmer auf die Couch, weil sie nicht mehr so lange auf harten Stühlen sitzen kann. Wir kuscheln uns mit einer Decke ein, machen den Fernseher an und zappen durch. Bleiben bei Hanni und Nanni hängen, erzählen ein bisschen und lümmeln ein Stündchen herum. Mein Schatz muss noch eine Präsentation für das Meeting am Montag vorbereiten.

So geht Glücklichsein

Sport geht bis um 6. Na gut. Ich glaube nicht, dass Papi glücklich wäre, wenn er mittendrin nach Hause fahren soll. Da wir keinen Plan hatten was wir heute machen und wie lange sie bleiben, freu ich mich einfach dass wir noch Zeit haben und frage Mami, ob wir Karten spielen wollen. Räuber Rommee. So wie früher.

Die ersten 3 Spiele gewinnt sie. Ich beobachte sie, wie sie die Karten verteilt. Sehe ihre Hände. Vertraut. Älter geworden. Ich schwanke zwischen Wehmut und Glückseligkeit hin und her. Glücklich über den Moment. Wehmütig, weil wir nicht ewig so miteinander sein werden. Und beim Schreiben kommen mir gerade die Tränen. Auch vor Wehmut und vor Glück.

Mami konzentriert sich so niedlich auf Ihr Blatt, legt aus, legt an. Sie ist eine Spielerin um des Spielens Willen. Sie pokert nicht und spielt keine Strategien, sie spielt. Und ich genieße und spiele mit. Am Ende gewinne ich mit 37 Punkten und nur 2 gewonnen Spielen im Gegensatz zu Mami mit 7 gewonnen Spielen aber 87 Punkten.

Einfach zusammen sein

Im Hintergrund läuft weiter die Sportschau. Mein Schatz hat sich mit dazu gesetzt und die beiden Männer fachsimpeln über die Sportler und mit einem Ohr bin ich immer mal dort. Nur oberflächlich weil es gerade so schön ist. Wir alle in einem Raum. Jeder mit etwas, was er gerade mag. Mami und ich. Papi und Schatz. Wir. Familie. Weihnachten. Ganz entspannt, liebevoll, satt. Das ist Glück.

Und da kommt es nicht darauf an, welches Datum wir haben. Ob Nikolaus, 2. Advent oder Heilig Abend und das ist es was ich meine. Dieses Miteinander und dieses Gefühl, glaube ich, kann man nicht planen und mit äußeren Vorbereitungen herbeiführen. Es kommt einfach wenn es passt.

Gern immer liebevoll

Da meldet sich dann in mir auch dieses Unverständnis darüber, dass die Menschen an Weihnachten besonders liebevoll miteinander sind, sein wollen.. sollen? Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich im Sommer oder am Adventssonntag mit meinen Eltern oder Freunden zusammen bin. Ich habe immer den Wunsch liebevoll mit ihnen zu sein.

Sicher sind viele in dieser Zeit empfänglicher für Gefühle, aber diese Erwartungshaltung an Weihnachten verursacht nach meinen Beobachtungen auch mehr Stress als sonst. Egal. Das muss jeder für sich erfühlen. Ich hab das Gefühl, mir tut meine Art mit Weihnachten umzugehen sehr gut und das ist das Einzige was mich etwas angeht, lach.

Habt einfach eine schöne Zeit…

In diesem Sinne, Euch eine liebevolle und friedliche Zeit, nicht nur jetzt im Advent.
In diesem Jahr hab ich keine besonderen Geschenke, keine besonderen Aktionen, Gewinne oder Angebote für Euch. Ich wünsche Euch, dass es Euch gut geht und dafür könnt Ihr am besten selbst sorgen.

Ich versuche das auch…  für mich zu sorgen und mir was Gutes zu tun. Das heißt, mal nur daran zu arbeiten worauf ich Lust habe. Ich sitze gerade an Fotomotiven mit Songzitaten von mir für meinen Shop. Dichte an meinen Weihnachtsliedern, erstelle Layouts für die Songs vom neuen Album. Manchmal sind es viel zu viele Dinge gleichzeitig, die ich gern machen möchte. Eine neue Songvertonung, ein Blogartikel oder mein neues Video, eine Podcastfolge einsprechen, ein Songvideo aufnehmen..  womit fang ich an. Ach ich glaub ich geh meditieren… 😉

Ich mache zur Zeit einen Meditationszyklus von Deepak Chopra mit, das finde ich sehr wertvoll. Bringt viele schöne Erkenntnisse und Ruhe. 😉