Die Corona Krise
Eine Zeit an die wir mit Sicherheit noch lange zurück denken werden
und die in die Geschichte eingehen wird.

Es gibt so viele Kommentare, Artikel und Songs über diese Zeit, in der wir gerade mit den Auswirkungen der Corona Pandemie umgehen müssen. Bisher hab ich mich nicht hineinbegeben in die öffentlichen Diskussionen und den Austausch, weil es oft um Meinungen geht und darum, dass irgendwie jeder im Recht sein will mit seinem Wissen oder seinen Vermutungen über die ganze Situation.

Corona – Zeitdokument

Ich freu mich sehr, nun ein Teil eines Projekts sein zu dürfen, welches sich mit den Gedanken, Erlebnissen und Gefühlen von Menschen in dieser Zeit beschäftigt. Ich werde als Zeitzeuge ein bisschen etwas über meine Erfahrungen während der Covid 19 Pandemie berichten.

Initiatoren dieses Projektes sind die Fotografinnen Isa Foltin und Franziska Krug von Getty Images. Sie haben es sich während ihrer „Arbeitspause“ zur Aufgabe gemacht, Menschen aus verschiedensten Branchen zu fragen wie sie die Krise erleben. Was mir bei diesem Projekt besonders gefällt ist der Fokus auf die eigenen Gefühle und Gedanken, statt auf Meinungen über politische Hintergründe. Und daraus entstand und entsteht auch immer ncoh das Projekt Corona-Zeitdokument. WHier könnt Ihr das Interview sehen, welches ich für dieses Projekt gegeben habe:

Wie ich mich fühle…

Grundsätzlich, und darüber bin ich selbst sehr erstaunt, hat diese Krise keine großen negativen Gefühle und Ängste in mir ausgelöst. Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie fiel es mir nicht schwer, alles was bisher geschehen ist, mit einem gewissen Abstand zu betrachten. Vielleicht ist es auch eine gewisse Naivität? Aber wenn es das ist, hilft sie mir, bei mir zu bleiben und nicht emotional auf alle kursierenden Hintergründe zu reagieren.

Leider musste ich all meine Konzerte von Mitte März bis jetzt absagen und auch für die kommenden Monate sieht es noch sehr unsicher aus. Ich habe zwar eine finanzielle Unterstützung erhalten, die mich über die nächsten 3 Monate trägt, aber was danach ist, weiß ich noch nicht. Das macht mich schon manchmal etwas unruhig. Mein Mann und ich haben uns hier eine kleine Galerie Bühne aufgebaut, in der ich regelmäßig Konzerte gebe und die im letzten Jahr zu einer wirklich beliebten Location gewachsenen ist. Und nun wissen wir nicht, ob wir es schaffen, sie zu behalten. Die Kosten laufen, aber die Einnahmen kommen nicht rein.

Was sind die Folgen der Corona Krise für mich?

Es könnte also sein, dass ich irgendwann von meinem derzeitigen Luxus Abstand nehmen muss, um die grundsätzlich wichtigen Dinge fürs Überleben zu sichern. Das macht mich irre traurig, aber die Frage ist dann: Was ist wirklich wichtig im Leben? Manchmal ist es das Überleben mit den einfachen Dingen.

Der finanzielle Ausfall ist gerade das Unangenehmste für mich. Die Kontaktsperre ist für mich okay, ich hab nicht das Gefühl von den Menschen getrennt zu sein die mir nah sind. Mit „fehlt“ gerade nichts oder niemand. Ich hab sie alle im Herzen. Aber ich fühle mit denen mit, die darunter leiden weil sie allein leben und sich einsam fühlen.

Dass Geschäfte geschlossen bleiben spielt für mein persönliches Wohlgefühl auch keine Rolle, da ich eh selten und nicht so gern shoppen gehe. Für die Geschäfte selbst ist es mit Sicherheit eine schwere Zeit. Und für alle anderen Unternehmen, denen gerade Kunden fehlen auch.

Was hat sich verändert?

Mein Leben hat sich insofern verändert, dass gerade kein Live Entertainment stattfindet und auch nicht geplant wird, ich also keine Termine habe. Homeoffice mache ich schon seit Jahren, daher hat sich mein tägliches Arbeiten nicht wirklich verändert. Die ersten Wochen habe ich ziemlich straight gearbeitet. In letzter Zeit gönne ich mir auch mehr Zeit für mich zum Meditieren und Ausruhen. Aber grundsätzlich mache ich immer irgendwas Kreatives oder Produktives. Ich habe mir eine Ukulele gekauft und begonnen wieder mehr Gitarre zu spielen. Habe neue Blogartikel veröffentlicht an Musikvideos weitergeschnitten und ein paar schon fertige Songs aufgenommen und auf YouTube hochgeladen. Schaut doch mal auf meinem Kanal vorbei und klickt Euch durch und vielleicht wollt Ihr ja auf dem Laufenden bleiben, dann abonniert ihn.

Wie übersteht man eine solche Krise?

Es war für mich bisher nicht schwierig die Krise zu überstehen. Ich habe viel gehört und gelesen. Aber irgendwie immer versucht bei mir zu bleiben da ich nicht weiß was wahr ist. Hab mich um mich gekümmert, versucht mit Freunden in den Austausch zu gehen, ohne Meinungen als wahr oder falsch zu bewerten. Ich habe zum Teil auch Pause von den sozialen Medien gemacht und mich auch nicht in den Online Konzert Boom begeben, weil mir die Motivation und das Gefühl dafür einfach fehlte.

Dennoch hab ich weiter musiziert, neue Texte und Songs geschrieben. Ein Song heißt „Aber was nun“. Dafür habe ich meine Freunde auf Facebook gefragt, was ihre Gefühle und Gedanken in der derzeitigen Krise sind und diese in dem Song zusammengefasst. Ihr könnt ihn hier sehen und hören:

Der zweite Song spiegelt meine Gefühle wieder, die ich von Mitte März bis Mitte April hatte. Er heißt „Kein Angst“. Er ist eigentlich überhaupt noch nicht sendefertig, nur ein Demo mit meinen ersten Gitarrenübungsversuchen ;-). Hört hier mal rein:

 

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Menschen, unabhängig von dieser Krise, (sie hat mir nur gezeigt, dass das leider nicht der Fall ist) einander mehr sein lassen wie sie sind. Mit ihren Ängsten und Meinungen, mit ihren Gefühlen und Gedanken. Ohne sich dafür anzufeinden und die Ansichten in richtig oder falsch einzuteilen.

Ich wünsche mir, dass jeder in sich liebevoll bleibt und wird. Denn Frieden in sich führt auch zu mehr Frieden in der Welt. Dazu hier mein Musikvideo zu „Meine Politik“.

So und nun… weiter durch die Krise… mit dem Herzen voran, egal was da kommt! 😉

Das Beitragsbild wurde von Isa Foltin während des INterviews aufgenommen