Clara Sound Check fürs Konzert
Am 3. Tag unseres Insel-Arbeits-Zusammenseins findet mein Konzert statt. Die evangelische Kirchengemeinde, die regelmäßig kulturelle Abende für ihre Mitglieder und auch für Urlauber anbietet, hat mich eingeladen im Haus der Begegnung mit meiner Musik zu unterhalten. Am Vormittag gibt es einen Soundcheck. Ich habe diesmal meine eigene Technik nicht dabei und bin etwas unruhig ob alles funktioniert. Mit meiner Soundanlage habe ich immer eine kleine Sicherheit dabei. Da weiß ich wie alles funktioniert und vor allem wie es klingt. Aber es funktioniert und klingt auch hier und ich fühl mich gut.Draussen klebt ein kleines Plakat an der Scheibe mit der Ankündigung und ich hoffe, viele haben es gesehen.
Touristenmeilen Check vorm Konzert
Nach der Probe machen wir einen Abstecher zur Strandpromenade, die uns nicht wirklich zum Verweilen einlädt. Ein bisschen viel zu touristisch. Ich will nur schnell ein Souvenir, einen Magneten für unseren Kühlschrank, an dem sich schon einige andere Bildchen wie Reiseplaketten tummeln. Zack – gekauft – ging ganz fix. Die Promenade bietet manch lustigen Anblick. Wir laufen an einem Infostand vorbei an dem zwei ältere Herren, besser gesagt zwei urige liebenswerte Opis mit Hut sitzen. Zwischen ihnen ein Aufsteller an dem steht „Teen Depression – Why? – What can help? Ich schau auf die beiden Opis, wieder auf das Plakat, wieder auf die Opis und bin verwirrt. Wenn das mal ne coole Marketing Aktion ist. Die beiden stehen extra für uns auf und posen fürs Foto. Ich bin entzückt. Die nächste Entzückung folgt kurz darauf bei dem Anblick einer wunderschönen Dogge im Shirt.
Schamlosigkeit und Selbstsicherheit
Die weiteren außergewöhnlichen Anblicke des Tages kommen weniger originell daher. Menschen in den verschiedensten Variationen knapper Urlaubsoutfits präsentieren schenibar ohne Scham ihre unvollkommenen Körper der Öffentlichkeit. Ich find das gut. Es müsste viel mehr Menschen geben, die so zufrieden mit sich sind wie diese. Und es müsste auch viel mehr geben die sie dafür nicht verurteilen und einfach nicht hinschauen wenn es ihnen nicht passt. Ich find es spannend all diese Urlauber in Bikinis und Shorts zu beobachten. Wie Boops und Bäuche quillen und dennoch stolz vor sich her transportiert werden. Ich wünschte mir manchmal ein Stück von dieser Selbstsicherheit oder wie nennt man das? Ich war nicht mal selbstsicher genug ein Foto zu machen….
Glücksgefühle
Ich bin gespannt auf das Konzert. Es ist nie absehbar wie so ein Abend verläuft und ob Leute kommen. Aber es kommen viele. Der Raum ist gefüllt mit Menschen die auf Zuhören und Mitmachen eingestellt sind und der Funke springt nach den ersten Takten über. Bin echt überrascht. Ich kann gar nicht beschreiben was da in mir abgeht. Es ist wie ein Ventil was sich löst, wenn man spürt, das was man macht wird total angenommen. Auf einmal bin ich so locker und voll drin in den Liedern, im Spielen und singen, so dass ich selbst die größte Freude dran habe. Ich bin nassgeschwitzt, hoffe dass man es nicht riecht und dann ist es mir auch schon wieder egal. Ich fühl mich high von der Energie die zurückkommt und in der Pause belagern mich beschwingte Gäste und erzählen mir wie schön dieser Abend ist und Geschichten aus ihrem Leben.
Genau das ist es was ich will – immer wieder solche Konzerte
Es fühlt sich alles so easy an, kein Kämpfen um die Gunst des Publikums, kein Hoffen dass sie meine Texte auch verstehen, keine Bange dass irgendwas nicht funktioniert. Es läuft einfach. Nach zwei Stunden Konzert und meinem letzten Titel sitzen alle da und schauen mich erwartungsvoll an. Ich hab das Gefühl ich hab mich in der Zeit vertan und zu wenige Songs rausgesucht, weil keiner aufstehen will. Aber das klärt sich schnell. Es liegt nicht daran dass ich ein zu kurzes Konzert gegeben habe, sondern daran dass alle noch mehr Clara wollen. Yeah! Unglaublich! Ich lege nochmal eine kurze Pause ein und dann gibt es eine viertel Stunde Nachschlag. Ich bin glücklich.
In der Seele berührt werden – auf beiden Seiten – ist so großartig
Es macht so viel Mut wenn die Leute verkünden dass sie meine eigenen Songs mögen, dass ich unbedingt weiter machen soll. Wenn sie vor mir sitzen und ich merke, dass ich sie berührt habe. Das ist so unendlich wertvoll und berührt mich in gleicher Weise zurück. Bei meinem Song „Unvergleichbar“ war ich selbst so ergriffen, dass ich mir die Tränen verkniffen habe um weitersingen zu können. Ich habe förmlich gespürt wie die Menschen vor mir in sich gegangen sind und drüber nachgedacht haben.
Ich bin so dankbar
Aaah… ich will das öfter… !!!! Aber jetzt erst mal Danke Danke Danke an Martina Kreischer, die das alles organisiert hat und an die evangelische Kirchengemeinde hier auf Teneriffa und Pfarrer Herrig, der mir die Technik zur Verfügung gestellt hat, damit ich nicht alles mit dem Flieger transportieren muss. Danke an das tolle Publikum, an meine Freunde die, trotzdem sie gaaaanz andere Musik hören, voll mitgefeiert haben und meinen Schatz der in solchen Momenten jegliche Arbeit und Freude mit mir teilt.
Die Genüsse danach
Nach dem Konzert kehren wir ein ins „Bora Bora“ … ein Restaurant mit gemixter Küche, von Pizza über Pollo bis Papas arrugadas kann man hier alles essen. Und nicht nur die Möglichkeit besteht sondern es schmeckt auch. Das ist ja in touristischen Zentren nicht immer selbstverständlich. Die Attraktion in dem Restaurant ist aber zweifelsfrei die Bedienung. Eine hübsche Chinesin, die in einer wunderbar selbstbewussten Art so angenehm spanisch daherkommt und dann auch so überaus erotisch spricht, dass es völlig irritierend wirkt (also ihr Äußeres, ihr kerniges Auftreten und die Sprache). Kein zurückhaltendes Wesen mit wispernder Stimme wie man sie in Deutschland oft hört und sieht.
Spanien hat halt so ein gewisses Etwas
Die nenn ich mal eine richtige Power-Chica. Wir hängen völlig hingerissen an ihren Lippen und hätten gern die gesamte Speisekarte vorgelesen, bitte! Nein ich tendiere nicht unbedingt zu Frauen, aber ich schau mir gern attraktive weibliche Geschöpfe an und wenn ich ein Mann wär, wär ich hier gern nochmal essen gegangen nur um sie reden zu hören und vielleicht nicht nur das. 😉 Schade dass ich noch kein Spanisch kann. Ich denke mein Babbel-Kurs den ich seit 2 Jahren am Laufen habe bekommt mehr und mehr Sinn. Ich muss da nur mal dranbleiben.
Der Abend endet mit chilligen Gesprächen und Whisky der wie Petroleumlampenöl schmeckt. Aber was solls. Ich schlafe heut selig ein.
[…] über meine Teneriffa-Reise gibt es hier: Teneriffa – Ankommen mit Körper, Haut und Seele Teneriffa – Clara Sound und Hammer Konzert Teneriffa – Ausflug nach Candelaria Teneriffa – Moringa […]
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